Akt 05 - Fernstudium:
Die restlichen Tage der Schulwoche, verbrachte ich damit über den Brief nachzudenken. Warum meine Mutter zum Beispiel nicht wollte, das ich meinen Vater kennen lerne. Außerdem war noch etwas seltsam. Segeta war in den letzten Tagen oft nicht da, obwohl er ja jetzt so gesehen keinen Job mehr hatte. Dennoch hatten wir ziemlich viel Geld. Ich weiß nicht von wo oder wie, aber wir hatten es zumindest. Scheinbar ging Segeta irgendwo arbeiten, so dachte ich damals. Doch dem war nicht so wie ich später erfuhr. Doch am Ende der Woche, am letzten Schultag, geschah etwas, was ich erst nicht erwartet hatte. Es war ein weiterer Brief mit meinem Namen auf dem Cover. Segeta war wieder nicht da, wodurch ich annahm er hatte den Brief noch nicht gesehen. Ich nahm ihn und ging auf mein Zimmer und schloss die Tür.
Nachdem ich auf meinem Zimmer war, öffnete ich den Briefcover und sah erwartungsvoll hinein. Dort war wieder ein sorgfältig gefaltetes Blatt. Ich nahm es heraus und sah hinauf. Dann kam ich mir vor, als hätte mich jemand verarscht. Auf dem Blatt stand nichts. ~Wie jetzt?~ Ich sah in den Brief, dort war jedoch nichts weiter drin. Dann sah ich auf das Blatt, auf dem nichts stand. Ich verstand das nicht. Ich drehte das Blatt hin und her, doch da war nichts. Dann sah ich noch einmal in den Cover. Dann fiel mir etwas auf. Im Cover selbst stand etwas schwach geschrieben. Ich zerriss den Cover und las:
"Meine geliebte Kuea...
Ich weiß, das sieht vielleicht etwas seltsam aus, aber aus Sicherheitsgründen ging es nicht anders. Darum bitte ich dich erst einmal, verrate nichts Segeta. Ich vertraue ihm nicht. Du wirst dich sicherlich über das leere Blatt wundern. Aber das soll dir als Antwortmöglichkeit dienen. Das Blatt ist nämlich markiert, damit ich weiß das du mir antwortest..."
Ich sah mir das Blatt an, konnte aber keine Markierung finden. Dann las ich weiter.
"... Da du nun das 16 Lebensjahr erreicht hast, würde ich gern wissen, ob du Interesse daran hast, etwas über Bestias zu lernen, da du die Fähigkeit besitzt, sie zu kontrollieren. Würdest du das lernen wollen? Wenn ja, dann schreib mir zurück und schick den Brief über das Mog-Net an ULTIMA. Wenn nicht, dann sende mir nichts.
In Liebe, dein Vater"
Ich überlegte eine Weile, was mein angeblicher Vater meinte. Ich suchte in einigen Bücher im Wohnzimmern nach dem Begriff Bestia und wurde schließlich in meinem Geschichtsbuch fündig. Bestias waren Wesen, die durch Beschwörungen gerufen werden konnten. Die Esper beherrschten diese Kunst. Doch wurden sie von Garlant vernichtet. Später hatte Königin Brane versucht, mit Hilfe von Kuja, die Weltherrschaft zu erlangen indem sie der jetzigen Königin Garnet von Alexandria die Bestias extrahieren wollten. Ich legte das Buch weg und sah zum Fenster. Der Mogrie, der für die Briefe zuständig war war noch eine halbe Stunde lang da. Und Segeta war noch immer nicht zurück. Da beschloss ich mehr darüber zu erfahren. Mir ging es nicht wirklich um die Bestia. Eher um meinen Vater. Wer er wahr und woher er solche Vermutungen aufstellte. Denn wenn er sich in meine Leben drängen wollte, dann würde er anders reagieren. Ich wollte ihn kennen lernen und hoffte so etwas darüber zu erfahren. Ich schrieb ihm zurück. Dann brachte ich die Antwort zu dem Mogrie, der für die Briefe zuständig war und ging wieder nach oben. Es war mittlerweile dunkel und ich betrachtete den Mond vom Fenster aus. Dann kam Segeta nach Hause. Ich stellte mich schlafend, da es schon spät war. Segeta sah nur ins Zimmer und als er mich im Bett liegen sah, ging er wieder hinaus.
Am nächsten Tag hatte ich abends die Antwort auf meine Antwort erhalten. Der Mogrie hatte ihn mir persönlich vorbei gebracht. "Der ist für sie." meinte er. Als ich ihn mir oben dann durchlas, begann meine erste Unterrichtsstunde:
"Kuea. Es ist schön das du dich dafür entschieden hast. Von daher möchte ich, das du mir sagst was du bisher darüber weist. Nebenbei habe ich noch eine Hausaufgabe für dich. Ich möchte das du dich einmal hinsetzt in einen Raum, wo es vollkommen still ist und meditierst. Dabei sollst du dich auf dein inneres konzentrieren und mir sagen, was du dabei gefühlt hast. Aber vergiss bitte nicht, das dies eineÜbung ist. Also schreib mir nichts Ausgedachtes. Ich merke das!
In Liebe, dein Vater"
Ich tat dies und schrieb dann zurück. Eine Weile später bekam ich dann wieder einen Brief. Hier schickte er mir einen kleinen Opal und folgende Beschreibung:
"Nun kannst du die erste Bestia erlernen. In diesem Stein ist die Seele von Shiva gebannt. Sie ist die Bestia des Eises. Also viel Erfolg Kuea...
In Liebe, dein Vater"
Und so begann ich den Stein zu tragen. Auch wenn in den ersten Momenten nicht viel passierte, auch nicht nachdem ich ihn ein paar mal getragen hatte. Vater wollte mir erst wieder einen Brief schreiben, sobald ich ihm den Beweis bringen sollte, das ich sie beherrsche. Ich fand dies ziemlich hoch gegriffen. Aber ich versuchte es trotzdem. Doch in Lindblum machte sich eine allgemeine Grundstimmung breit, von der ich nie geträumt hätte. Und Segeta benahm sich von da an auch sehr seltsam. Natürlich hatte ich ihm nichts von den Briefen erzählt, die mein Vater mir schickte. Aber benahm sich dennoch seltsam. Und ich hätte nie erwartet, was dann folgen sollte...
Ende von Akt 05